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Trauriges Krippenspiel

Autorin: Luise Hahn (Rom)

Quelle: Bericht erschienen im Kurier,
am 16. 12. 2004


Heftiger Streit um Weihnachtslieder und Krippen,
auf die einige Lehrer wegen des hohen Anteils
moslemischer Kinder verzichten.
Brisantes Kruzifix-Urteil des Höchstgerichts.


Sind die traditionellen Weihnachtsfeiern an öffentlichen Schulen
weiterhin zulässig oder nicht? In Italien finden zu dieser Frage jetzt
lebhafte Diskussionen statt.
Denn - vor allem im Norden des Landes - wollen viele Lehrkräfte heuer
aus Rücksichtnahme auf die immer zahlreicher werdenden
moslemischen Schüler in ihren Klassen auf die üblichen
Krippenspiele, Weihnachtslieder und christlichen Gedichte verzichten.
Im tiefsten Süden Italiens geht man hingegen anders damit um:
In etlichen Klassenzimmern hat sich hier eine anregende
Koexistenz mit gegenseitigem kulturellen Lernen entwickelt.
"Papa, in der Schule dürfen wir nicht mehr von Jesus singen",
erzählte jüngst die achtjährige Valentina ihrem Vater und schwenkte
ihr Schulheft mit den Liedertexten. Tatsächlich hatte Valentinas
Lehrerin dort das Wort "Jesus" durchgestrichen und durch "Tugend"
ersetzt. An der Volksschule im norditalienischen Como war somit
aus dem festlichen Gesang über den "Tag von Jesus" einer vom
neutralen "Tag der Tugend" geworden.
In der Provinz Vicenza, wo die von der rechtspopulistischen
Partei Lega Nord dominierte Schulbehörde zwecks Förderung
christlicher Tradition extra einen Krippenwettbewerb mit einem ersten
Preis von tausend Euro ausgeschrieben hat, verzichten die meisten
Lehrkräfte auf die Teilnahme. "Wir müssen auch die Kinder mit
anderen Religionen respektieren", lautet ihre Meinung. Die Zahl der
Moslems hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt:
Bereits mehr als 1,5 Millionen Menschen islamischen Glaubens
leben derzeit in Italien. In den Städten mit starker Zuwanderung
erreicht der
Anteil moslemischer Kinder in den Schulen sogar zehn bis zwanzig
Prozent. Darauf will ein Großteil des Lehrpersonals nun
besonders Rücksicht nehmen.
Dass dies auch durch den Verzicht auf weihnachtliche Themen im
Unterricht geschieht, löst bei Schülern, Eltern, aber auch bei
unmittelbar nicht betroffenen Italienern heftige Proteste aus. Dies
wird wiederum von populistischen Politikern wie jenen der Lega
Nord mit Freuden zum eigenen Vorteil aufgebauscht
und breit getreten.
So erklärte vor kurzem Manuela Dal Lago, Präsidentin der Provinz
Vicenza, erzürnt: "Die Schule ist der Spiegel der Gesellschaft
und unsere Gesellschaft fußt auf der katholischen Religion."
Worauf allerdings prompt der Hinweis einer Lehrerin folgte, die
italienische Republik und ihr öffentliches Schulwesen hätten laut
Verfassung keine religiöse Basis.
Für die katholische Kirche beteiligte sich Kardinal Camillo Ruini
an der vorweihnachtlichen Debatte. Der Präsident der italienischen
Bischofskonferenz appellierte an die Bevölkerung, sie dürfe eine
Abschaffung der Weihnachtstradition an den Schulen nicht
akzeptieren. "Einige übertreiben radikal und sind sich nicht im
Klaren, was sie da machen", kommentierte der Kardinal
die Aktionen mancher Lehrer.
In einer großen Hauptschule in Neapel haben sich solche
Probleme gar nicht erst entwickelt. Dort gibt es nämlich längst
"multikulturelle" Krippen mit Englein und Hirten aller Hautfarben und
Augenformen in Kleidern aus diversen Ländern. Heuer ist sogar eine
spezielle, von Neapels berühmten Kunsthandwerkern gefertigte
Hirtenfigur dazugekommen: jene des verstorbenen
Palästinenser-Präsidenten Yassir Arafat.
In der sizilianischen Fischereistadt Mazzara del Vallo sagte unlängst
die Schuldirektorin Mariella Corte: "Tolerant sein heißt nicht, die
eigene Identität aufgeben zu müssen, sondern es bedeutet
gegenseitige Akzeptanz. In unserer Schule feiern wir deshalb seit
Jahren sowohl Weihnachten wie auch das Ende des
Ramadan gemeinsam."

 
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