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Ein Artikel aus
OÖ. Heimatblätter
2013 Heft 3/4

Bei dem vorliegenden Beitrag handelt es sich um
einen Auszug aus der im Jahre 2012 von Wolfgang Sachsenhofer an der
Katholisch-Theologischen Privat-Universität eingereichten
Diplomarbeit in Kunstwissenschaft.



Anmerkungen:
(3) Vgl. Ave Maria, Monatshefte des Linzer Dombauvereines, XVII. Jahrgang 1910, Heft 3, 60.
(4) Vgl. Ave Maria, März 1910, 61–62.
(5) Vgl. ebd., 61.
(6) Vgl. Ave Maria, Jänner 1912, 4.


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Die Linzer Domkrippe von Sebastian Osterrieder und
die Tradition der Weihnachtskrippe in Oberösterreich

Autor: Wolfgang Sachsenhofer


Das Figurenprogramm der Domkrippe


Die reichlich fließenden Spendengelder, die in den Jahren 1908–13 einlangten, gestatteten es dem Auftraggeber, bei Osterrieder eine Fülle von Krippenfiguren in Auftrag zu geben.
Mehr als 50 Figuren und Figurengruppen hat der Münchner Meister für die Linzer Domkrippe geschaffen. Sie erreichen eine Höhe von bis zu einem Meter. Dabei hat der Künstler auch Rücksicht auf die Perspektive genommen: Figuren, die vom Betrachter aus weiter entfernt sind, wurden kleiner geschaffen; die im Vordergrund agierenden Personen erreichen eine größere Höhe.
Alle Figuren sind aus Lindenholz geschnitzt, (7) farblich gefasst und zum Teil vergoldet – mit einer Ausnahme: Das Jesuskind aus der Geburtsszene besteht aus Elfenbein. Bei den großen Tieren der Dreikönigsdarstellung hat der Künstler zusätzlich noch mit Seiden- und Wollstoffen sowie Bordüren gearbeitet, um den Kamelen und Elefanten ein noch rea listischeres Aussehen zu verleihen.
Im Laufe der Weihnachtszeit verändert sich das Aussehen der Domkrippe mehrmals gravierend:
Zu Beginn des Advents wird die „Weihnachtskonfiguration“ aufgestellt. Man sieht also hier bereits die Hirten, denen die Geburt Jesu verkündet wurde, zur Krippe eilen.
Auch der „Engelschor“ ist schon zu sehen. Die heilige Familie wird jedoch erst am 24. Dezember in die Krippe gestellt. Diese Konfiguration behält die Krippe bis zum Abend des 5. Jänner bei. Dann ändert sich die figürliche Ausstattung wiederum deutlich: Die meisten Hirten müssen den Heiligen Drei Königen und ihrem zahlreichen Gefolge Platz machen.
Und noch eine Figurengruppe wird gewechselt: Jesus ist nun kein neugeborenes Kind in der Krippe mehr, sondern ein etwa zweijähriger Knabe, der auf dem Schoß seiner Mutter sitzt. Nach wie vor zu sehen sind der Stern von Bethlehem sowie der gewaltige Engelschor, der über dem Stall schwebt.
Diese „Dreikönigs-Konfiguration“ bleibt unverändert erhalten, wenn sich zu Maria Lichtmess die Tore der Krypta schließen. In der Zeit zwischen Februar und dem Adventbeginn ist die Krippe nur im Rahmen einer Führung zu sehen. In der Folge sollen nun die beiden Konfigurationen genauer vorgestellt werden.

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Vorbemerkung

Lage und Ausmaße
Architektonische und landschaftliche Gestaltung

Das Figurenprogramm der Domkrippe
Die Weihnachtskonfiguration
Die Dreikönigs-Konfiguration
Der Engelschor
Sebastian Osterrieder – Leben und Werk
Auftragsgenese und Entstehungsgeschichte der Domkrippe
Die Domkrippe in der oberösterreichischen Krippentradition



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